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Anfängergeist am Rheinfall

Am Wochenende gab's mal wieder ein großes Familientreffen am Bodensee.  Schön, die weit verstreute Verwandtschaft wiederzusehen. Ein langes abendliches Gespräch mit einer sehr interessierten Nichte über Achtsamkeit und meine Erfahrungen damit war sehr spannend, dazu kam die schöne Erkenntnis, dass ich treue Leserinnen und Leser auch im Großfamilienkreis habe.

Am Samstag bin ich dann mit einigen anderen nach ca. 20 Jahren mal wieder zum Rheinfall gefahren. Mein kleiner Enkel war auch dabei. Ich bin mit ihm die vielen Treppen auf und abgelaufen, habe mit ihm auf den verschiedenen Podesten und Terrassen hautnah über und neben dem Wasserfall gestanden und mich von seiner Begeisterung, seinem Staunen anstecken lassen. Im sprühenden Wassernebel strahlte und lachte er vor Freude. Das ist kindlicher Anfängergeist pur, so sollen wir auch der Achtsamkeit begegnen. Offen für alle Gefühle, Erfahrungen und Empfindungen. Mein kleiner Enkel hat mir das wieder einmal wunderschön verdeutlicht. Intensiver kann man den Rheinfall kaum erleben. 

Fotografisch habe ich am Rheinfall auch wieder Erfahrungen gemacht: Ich kann zwar das typische Touristenbild vom Rheinfall machen, aber ich kann das Tosen, die Macht, die Dynamik, die ich mit meinem Enkel wieder einmal so intensiv erlebt habe, nicht fotografisch erfassen. Auf das Postkartenbild habe ich gerne verzichtet. Die achtsamen und intensiven Erfahrungen habe ich anders in mir gespeichert. Einige spannende Detailbilder sprangen mir wieder ins Auge. Ich habe sie natürlich auch gemacht. Meine großen vorherigen Erwartungen auf tolle Bilder vom Rheinfall haben sich nicht erfüllt, dennoch bin ich sehr zufrieden zurückgefahren, weil ich wieder einmal den Anfängergeist erlebt habe.