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Achtsam am Ostseestrand

Treue Leserinnen und Leser haben es sicherlich bemerkt; Letzte Woche gab es keinen neuen Blogbeitrag. Ich war eine Woche mit der erweiterten Großfamilie an der Ostsee. Achtsamkeitsübungen waren im Trubel des  Ferienhauses weniger gut möglich. Die Hellhörigkeit des Ferienhauses unterstützte das auch noch. Wir haben gutes und weniger gutes Wetter passend genutzt. Klein Städte wie Eutin und Plön luden zum Bummeln ein. Auf Fehmarn entdeckten wir einen "wilden" Strandabschnitt, der herrliche Fotomotive bot. Samstag und Sonntag, an den beiden letzten Tagen, war dann endlich Strandwetter. Da das Brutzeln am Strand aber nicht meins ist, entschloss ich mich am Samstag zu einem längeren Strandspaziergang von unserem Urlaubsort Scharbeutz nach Timmendorfer Strand. Am Samstag war noch recht wenig am Strand los, so konnte ich unterwegs immer wieder in Phasen im achtsamen Gehen üben, einer Disziplin, die ich sonst weniger praktiziere. Ruhiges, gleichmäßiges Atmen mit dem Atem als Anker wirkten so wunderschön entspannend. Das gehen Schritt für Schritt unterstütze sehr gut. Vielfältige Strandabschnitte boten den Augen immer wider Abwechslung, so sind auch einige eher meditative Aufnahmen entstanden. Wasser, Wellen, Sand, Strandhafer, Dünen und auch viele leere Strandkörbe boten vielfältige Motive. Fotografieren und achtsames Gehen wechselten sich ab. 

In Timmendorfer Strand geriet ich dann aber in das pralle und schön etwas mondänere Strandleben - dagegen ist Scharbeutz wunderbar ruhig. Menschen massen auf der nahe beim Strand gelegenen Promenade mit ihren vielen teuren Markenläden. Restaurants und Straßencafes sehr gut gefüllt. Mit einem leckeren Matjesbrötchen und eine Flasche Wasser setzte ich mich etwas abseits des Trubels, dennoch gelangen mir hier einige schöne streets. Bald zog es mich aber zurück an die Ruhe des Strandes. Strandbereiche mit Strandkörben dominieren den Strand, dazwischen gibt es aber Bereiche für Strandmuscheln, Spielstrände, Hundestrände und auch einen zum Glück leeren FKK-Bereich. Dort wäre ich vermutlich mit meiner Kamera gesteinigt worden. Alles war irgendwie streng geregelt, zwischen den Strandkörben durfte man z. B. nicht sitzen. Mitgebrachte Strandmuscheln oder anderer Windschutz durften nur an an den erlaubten Stellen aufgestellt werden. Für den Strandbesuch brauchte man entweder die Gästekarte, die man mit der Kurtaxe erhielt oder musste 3 Euro löhnen. Irgendwie störte mich die Kommerzialisierung des Strandes. Meer und Strand scheinen kein Allgemeingut mehr zu sein. Dennoch nutzte ich auch den Rückweg für achtsame Momente. Am Sonntag herrschte dann auch in Scharbeutz mächtiger Trubel, Schattenplätze waren begehrt und ich war froh, wenn ich auch einen fand.