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Unter Strom

Unter Strom stehen ist in doppelter Hinsicht gefährlich. Im wortwörtlichen Sinn als auch im übertragenen Sinn. Ständig unter Strom stehen im beruflichen Alltag  kann über kurz oder lang zum Burnout führen. Man fühlt sich lange Zeit gut oder sogar sehr gut, heimst Lob und Anerkennung ein - bis der Körper irgendwann und sehr plötzlich "Stopp" sagt. So habe ich es selbst erlebt. Nach unterschiedlichen Versuchen, die recht wenig genutzt haben, hat mir das Achtsamkeitstraing geholfen, meinen "Akku" wieder zu regenerieren und das tut es auch heute noch. Regelmäßigiges Aufladen - wie bei den Akkus in meiner Kamera - durch tägliche Übungen hält meinen "Akku" fit. Man soll ja auch die Kamera- und Handy-Akkus nie ganz leer werden lassen, sondern frühzeitig wieder aufladen. Dafür sorge ich für mich mit meinem täglichen Achtsamkeits-traing und regelmäßigem Ausdauersport. Nach meiner 24stündigen Blutdruckmessung vor einigen Tagen sagte mein Hausarzt immerhin zu mir: "Ihr Blutdruck ist zu gut!" Nach einer längeren Phase mit zu hohem Blutdruck tat dieses Kompliment richtig gut und bestätigt mich in meinen "Aufladungen". 

Mit den Akkus meiner neuen Kamera  bin ich dagegen bisher nicht so zufrieden. Bei meiner Nikon-DSRL konnte ich mit dem Originalakku fast 1000 Bilder machen, zusammen mit dem schwächeren Ersatzakku eines anderen Herstellers reichte das für einige Tage. Die neue Fuji ist dagegen ein regelrechter Stromfresser. Der Originalakku schafft gerade mal 150-200 Bilder. Der Ersatzakku vom Fremdhersteller gibt noch deutlich früher auf. Das ist schon irgendwie enttäuschend.

Natürlich weiß ich, dass der digitale Sucher meiner Fuji viel Strom verbraucht, sogar mehr als das Display, weil er sehr hoch auflöst. Er ist auch so gut, dass ich den bisher gewohnten analogen Sucher der DSRL überhaupt nicht vermisse. Ich spiele allerdings auch noch recht viel mit der neuen Kamera herum, um  sie genauer kennen zu lernen. Die Leistung des Ersatzakkus ist fast schon ein Witz.  Ersatz ist halt nur Ersatz. Was viele übrigens nicht wissen, bei Medikamenten ist das auch so. Generika dürfen bis zu 25% nach oben und bis zu 20% nach unten vom Originalmedikament abweichen. Eine IBU 600 kann also eine IBU 750 oder eine IBU 480 sein. Aus Kostengründen erfolgt die Abweichung vermutlich eher nach unten.  Da ich selbst Unterschiede in der Wirksamkeit eines Medikamentes von verschiedenen Herstellern feststellte, wurde mir das auf Nachfrage von einem Arzt meines Vertrauens erklärt. Auch Recherchen im Internet und Nachfragen bei Apotheken bestätigen das. So wie ich jetzt bei Medikamenten, wenn ich denn mal etwas nehmen muss, darauf achte, so werde ich mich jetzt bei Kameraakkus auch eher für leistungsstärkeren Original-Akkus des Kameraherstellers entscheiden. Zumal Lithium als Bestandteil ja nicht ganz ungefährlich ist, wie ich als Chemiker weiß. Nachdem ich mich über die Bauweise eines Li-Ionen-Akkus näher informiert habe, ist mir auch bewusst, dass man da in der Fabrikation so einiges falsch machen kann (Explosionsgefahr). Mit den Originalakkus fühle ich mich dann doch auf der sicheren Seite, auch wenn sie deutlich mehr kosten. Meine Kamera soll ja im Gegensatz zu mir immer unter Strom stehen. Wenn ich ständig auf den Akku achten muss, macht das Fotografieren wenig Spaß.